Harri Schuhmacher Veteranenweltmeister 2019
Bei den Veteranen Weltmeisterschaften 2019 in Tiflis (Georgien) erkämpft sich Harri Schuhmacher die Goldmedaille im Ringen - Freistil.
Herzlichen Glückwunsch ….
>>>> Link zur Veranstaltung - 100 kg - Freistil
Harri Schuhmacher vom ASV Schwäbisch Hall lässt auf der Veteranen-WM die Konkurrenz hinter sich. Erster WM-Titel für den Ringer aus der Salzstadt.
In der vergangenen Woche fanden in der georgischen Hauptstadt Tiflis die Veteranen-Weltmeisterschaften im Ringen statt. Im Tifliser Sport Palast, wo auch 1965 die Basketball-Europameisterschaften stattfanden, versammelten sich Weltklasse-Ringer bis aus allen nationalen Ringerverbänden bis 70 Jahre. Etwa 450 Teilnehmer aus über 50 Nationen hatten die Veranstalter zu bewerkstelligen.
Harri Schuhmacher startete im Freien Stil, in der Gewichtsklasse bis 100 Kg, in der Altersklasse E (56-60 Jahre). Die Altersklassen sind von A (35-40 Jahre) bis G (66-70 Jahre) gestaffelt. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Athleten, werden diese vor jedem Kampftag von Ärzten gecheckt, so dass kein Kämpfer sich einem gesundheitlichen Risiko aussetzt.
Im ersten Kampf hätte Harri gegen Kalkabay Bobiyev aus Kasachstan antreten sollen. Da dieser zu schwer war, wurde die Begegnung kampflos für den für Deutschland startenden Schuhmacher gewertet.
In der nächsten Runde traf der Haller auf den US-Amerikaner Boone Studenic. Schuhmacher konterte ein ums andere Mal die Angriffe seines Kontrahenten und konnte diesen kurz nach der Pause in der gefährlichen Lage halten, so dass das Viertelfinale an Harri ging.
Das Halbfinale gegen den Türken Erol Yildirim begann für den Haller zunächst holprig. Schuhmacher zeigte in der ersten Minute einen Schlag aufs Ohr an, den das Schiedsrichter-Trio nicht ahndete, sondern im Gegenteil Schuhmacher in die Bodenlage verwies. Yildirim führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 Punkten. Doch der Haller lies keine Aktion zu und zwang im weiteren Verlauf seinen Gegner in die Bodenlage, so dass es zur Pause 2:2 stand. In der zweiten Hälfte dominierte Schuhmacher klar, zumal bei Yildirim die Kräfte schwanden. Nach einer Vierer-Wertung am Mattenrand ging der ASV`ler dann mit 6:2 Punkten als Sieger von der Matte. Yildirim war schon mehrfacher Veteranen-Weltmeister in der Klasse bis 130 Kg und hatte für dieses Turnier auf 100 Kg 'abgekocht'.
Das Finale gestaltet sich dann zunächst schwierig für Schuhmacher, da der Iraner Mohammadhassan Mirhashemi den Kampf in der ersten Hälfte dominierte, so dass es zu mehreren Mahnungen an Harri kam aktiver mitzuringen. Dies führte zur Pause zu einem Passivitätspunkt gegen Schuhmacher. In der zweiten Hälfte forderte die kraftraubende Stilart der beiden Ringer seinen Tribut. Diesmal wurden beide Athleten aufgefordert den Kampf aktiver zu gestalten. Nach einer umstrittenen Aktion des ASV`lers forderten dessen Betreuer, Bernd Holzapfel und Ilija Woitaschek (die beide selbst an dem Turnier teilnahmen), die Video-Challenge an. Schuhmacher hatte nach einem Beinangriff seinen iranischen Kontrahenten aus der Mattenzone geschoben. In der Challenge ging es darum ob Mirhashemi über die Schulter gerollt war oder nicht bzw. ob das Rausschieben am Boden durchgeführt wurde. Schuhmacher machte die Punkte in einer Passvitätsphase, in der er innerhalb von 30 Sekunden angreifen hätte müssen, sonst wäre der Punkt an den Gegner gegangen. Nach Absprache mit den zwei Aussenschiedsrichtern entschied das Kampfgericht zu Gunsten von Schuhmacher und gab die Zweier-Wertung, da der ASV`ler in der aktiveren Position war. Mit einem Punkt Vorsprung rettete Schuhmacher sich trotz vehementer Angriffe des Iraners über die Zeit und entschied das Turnier für sich.
Neben Schuhmacher trat vom ASV Schwäbisch Hall Artak Ischchanjan bei der WM an. Gegen den Franzosen Karim Hammiche verlor Ischchanjan knapp mit 3:0 Punkten und beendete ohne Platzierung das Turnier. Abgesehen vom Nicht-Funktionieren der Warmwasser-Versorgung in der Sportarena und dem fehlenden Shuttle-Service am Finaltag - Athleten kamen teils mit dem Taxi zur Arena - schwärmt der Haller von der Schönheit der georgischen Hauptstadt, und lobt vor allem das Essen.
AY